Nachgefragt bei: Julia Kiener von „Pommes al dente“

Julia Kiener ist Co-Founderin und Geschäftführerin von „Pommes al dente“.

 

„Pommes al dente“ steht für authentische Unternehmenskommunikation durch Personenmarken und Corporate Influencer. Als junge Beratungsagentur hat „Pommes al dente“ die Mission, die Unternehmenskommunikation neu zu denken und mit einer gelebten Unternehmenskultur zu verheiraten. Die Agentur bietet Unternehmen ein ganzheitliches Konzept mit einer Beratung rund um Employer Branding, Personal Branding, Corporate Influencer-Programme und Unternehmenskultur. So sorgt „Pommes al dente“ dafür, dass am Ende nicht nur eine herausragende Unternehmenskommunikation steht, sondern auch eine damit übereinstimmende Kultur in der Organisation gelebt wird.

 

Was war der ausschlaggebende Punkt für Dich zu gründen?

 

Ausschlaggebend waren für mich demnach gleich mehrere Faktoren:

 

  1. Es war für mich der logische nächste Schritt, nachdem ich auf meiner Karriere-Bucket-List sämtliche Stationen früher als gedacht abhaken konnte.
  2. Ich habe mit Lisa eine Geschäftspartnerin gefunden, die gleichermaßen ambitioniert ist, mit der ich mir das Gründen einer GmbH einfach vorstellen konnte. 
  3. Meine vorherigen beruflichen Stationen haben mich häufig nur kurzzeitig gefordert und selten gefördert. Für mich war es daher die logische Konsequenz, genau das für mich und auch für meine Mitarbeiter*innen selbst in die Hand zu nehmen. Das heißt, es ist mein, genauer gesagt unser Ziel ein Unternehmen aufzubauen, in dem jede*r sich gesehen, gefordert und gefördert fühlt. 
    Das ganze Potenzial aus meinem Team (und mir) herauszuholen, war mir selbst in leitenden Positionen zuvor nicht möglich.

 

Die längere Geschichte war wie folgt: 

 

Bevor ich zunächst selbstständig gemacht und etwas mehr als ein Jahr später gemeinsam mit Lisa „Pommes al dente“ gegründet habe, habe ich in den Jahren davor eine verhältnismäßig steile Karriere hingelegt. 

Nachdem ich für mich sämtliche Check-Boxen abgehakt habe von „Teamlead“ bis „für ein US-Corporate arbeiten“, stand für mich die Frage im Raum, was als Nächstes kommen soll. Schließlich war ich dann doch erst 30.

Mit der Selbstständigkeit als Beraterin für Social-Media-Strategien war der erste Schritt getan. Aber so richtig „angekommen“ fühlte es sich noch nicht an. 

 

Mir fehlte die Zusammenarbeit mit Kolleg*innen und mein Verlangen nach Weiterentwicklung war noch nicht gestillt.

Als Lisa und ich uns immer weiter kennenlernten und die ersten gemeinsamen Projekte – damals beide noch als Freelancerinnen – gerockt haben, war schnell klar: Wir sind ein Match. Wir haben uns von Tag 1 an hervorragend ergänzt und schnell festgestellt, dass wir beide „mehr“ wollen. So ist an einem Tag im Mai 2022 die Idee zu „Pommes al dente“ entstanden, drei Monate später saßen wir beim Notar und haben unsere Agentur gegründet.  

Heute, 11 Monate später, sind wir bereits zu viert und derzeit auf der Suche nach 2 bis 3 weiteren Personen, die Lust haben Teil unseres Teams zu werden. Wir dürfen spannende Kund*innen beraten und haben viele tolle Projekte in Aussicht. Es ist also noch viel besser, als wir es uns je erträumt hätten.  

 

 

Was ist das Besondere an Deinem Unternehmen?

Wir legen einen großen Fokus auf Mitarbeitende und deren Persönlichkeiten. Nicht nur in den Unternehmen, die wir beraten, sondern insbesondere auch bei uns.

 

Von Tag 1 an haben wir mit unserer Coachin Silke Klees zusammen Stärken-basiert gearbeitet. Wir haben so frühestmöglich nicht nur unsere Talente deutlich für uns selbst und die andere sichtbar gemacht, sondern auch potenzielle Stolperfallen und „Schwächen“ aufgedeckt.

Das heißt, Lisa und ich wussten schnell, wer von uns in welchem Aufgabengebiet „besser“ aufgehoben ist. Was nicht heißt, dass wir beide nicht auch mal Dinge erledigen „müssen“, die uns weniger Spaß machen, aber wir versuchen uns unsere Arbeitswelt so zu bauen, dass wir unsere Stärken voll ausschöpfen können. Das motiviert ungemein. 

Das gilt gleichermaßen für unser ganzes Team. Zum Onboarding gehört bei uns demnach ein Test, um die eigenen Stärken zu identifizieren, Einzel- sowie Teamcoachings zusammen mit Silke. Wir möchten sichergehen, dass unser Team sich gesehen fühlt, wir die Trigger, die Art der Kommunikation und die Talente der Einzelnen kennen. So können wir für alle einen Arbeitsplatz schaffen, an dem sie die Potenziale, die in ihnen schlummern, voll ausschöpfen und wachsen lassen können. 

 

Diesen Fokus auf die/den Einzelnen bringen wir genauso in die Unternehmen mit. Für uns ist es zentral, dass die Teilnehmenden unserer Trainings individuell erkennen, wo ihre Interessen liegen, wie sie diese auf ihre Art kommunizieren und mit den übergreifenden Zielen des Unternehmens, in dem sie arbeiten, verheiraten können. 

Gleichermaßen ist es uns in der strategischen Vorarbeit wichtig, dass wir die Unternehmen dahin gehend darauf vorbereiten, dass wir keine Corporate-News-Litfaßsäulen ausbilden, sondern Personen darin coachen, innerhalb ihrer Rolle als Corporate Influencer für ein Unternehmen als Individuen und Expert*innen in ihren Gebieten wahrgenommen zu werden. In meinen Augen beinhaltet so ein strategischer Grundstein immer, das Bewusstsein innerhalb von Unternehmen dafür zu schärfen, dass dezentrale Kommunikation über verschiedenste (Hierarchie-)Ebenen hinweg primär auch intern „loslassen“, Vertrauen und Wertschätzung bedeutet.

 

Welchen Tipp würdest Du Deinem jüngeren ICH mitgeben?

Wenn ich mit meinem jüngeren Ich sprechen könnte, würde ich ihr sagen, dass sie weiterhin auf ihr Bauchgefühl vertrauen soll, nicht aufhören soll an sich zu glauben und den Weg genießen soll. Ich würde ihr auch sagen, dass jeder Schritt, auch die in Fehltritte, dazugehören, solang sie sich immer treu bleibt.

 

Ich habe vor nicht allzu langer Zeit in einem Buch ein Zitat gelesen, welches mich seitdem begleitet und ich als sehr passend empfinde und ich mir seitdem immer wieder selbst sage. Bis dahin hat es sich für mich nämlich als sehr wahr herausgestellt. Es ging in etwa so: „Wir stellen uns die Zukunft auf Basis dessen vor, was wir bereits kennen. Was ist, wenn wir das Beste noch gar nicht kennen?“